1.e4
e5
2.Sf3
Sc6
3.Lb5
a6
4.La4
Sf6
5.d3
b5
6.Lb3
Lc5
7.c3
d5
8.exd5
Sxd5
9.De2
0-0
10.De4
Le6!?
Das erste Opfer in dieser Partie: Schwarz gibt einen Bauern. Zeitgenössische Autoren gaben bereits diesem Zug ein Rufzeichen. Doch kann man ihn wohl kaum als stark betrachten. Mit Sg5 kommt Weiß in Vorteil.
11.Sxe5!?
[11.Sg5
g6
12.0-0
Dd7
13.Sxe6
fxe6
14.Lh6
Tf5
15.Sd2
und Weiß steht gut.]
11…Sxe5
12.Dxe5
Sb4?!
An diesem unglaublichen Zug scheiden sich nun die Geister. Schwarz bietet zwei Leichtfiguren an. Die Stellung hat zu vielen Widerlegungsversuchen Anlass gegeben, doch bislang gelang es nicht, für Weiß mit Annahme des Springers klaren Vorteil zu bekommen.
13.0-0
[Natürlich scheitert 13.Dxc5??
an 13…Sxd3+
14.Ke2
Sxc5
15.Td1
Dh4
;
Wesentlich interessanter ist die Annahme des Springers. 13.cxb4
Lxb4+
Nun gibt es 2 wichtige Varianten für Weiß: 14.Kd1
Das ist die Idee von Weltmeister Steinitz, der sich ausgiebig mit der Stellung befasste. (Eine andere Idee stammt von James Mason 14.Sc3
Lxb3
15.0-0
(aber nicht 15.axb3??
Te8
16.Dxe8+
Dxe8+
) 15…Te8
16.Dg3
Lc2
17.Lf4
Dxd3
18.Lxc7
Dxg3
19.Lxg3
Tad8
Mit gutem Spiel für Schwarz. Die Türme dominieren auf den offenen Linien und das Läuferpaar ist ebenfalls ein klarer Vorteil.) 14…Dxd3+
15.Ld2
(15.Sd2?
Lxb3+
16.axb3
Tfe8
17.Dg3
(17.Df4?
Lxd2
18.Lxd2
Dxb3+
) 17…De2+
18.Kc2
Tad8
19.Td1
Zwar hat Schwarz nur einen Bauern für die geopferte Figur. Doch selbst moderne Schachprogramme bewerten diese Stellung als klar gewonnen für Schwarz.) 15…Lxb3+
16.axb3
Dxb3+
17.Kc1
Tfe8
Schwarz hat nur 2 Bauern für die Figur, doch das offensive Figurenspiel verspricht ihm mindestens Ausgleich.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es bis heute keine treffende Widerlegung des Springeropfers gibt. In der Partie jedenfalls fand der Anziehende nicht den Mut, es zu probieren.]
13…Sxd3
14.Dh5
Lxb3
15.axb3
Te8
16.Sd2
[16.Le3
Lxe3
17.fxe3
f6
18.De2
Dd5
19.Sa3
(oder 19.Sd2
) 19…Tad8
20.Tad1
(Sehr interessant verläuft auch 20.Sc2
c5
21.Txa6
Dxb3
22.Ta7
Se5
23.Tc7
Dxb2
24.Txc5
Sc4
25.Td1
Sxe3
26.Txd8
Txd8
27.Dxe3
Dxc2
28.h3
Dd1+
29.Kh2
Dd6+
30.Kh1
Ta8
mit gutem Spiel für Schwarz. Freilich ist ein solches Endspiel schwer zu gewinnen.) 20…De4
Schwarz steht gut, auch angesichts der weißen Schwächen b3 und e3.]
16…De7
17.b4
Lxf2+!
Eine kleine Kombination, bei der klar ist, dass man das Opfer nicht annehmen darf.
18.Kh1
[Natürlich verliert 18.Txf2??
De1+
19.Tf1
De3+
20.Kh1
Sf2+
21.Txf2
(Das erstickte Matt kennen wir bereits. 21.Kg1?
Sh3+
22.Kh1
Dg1+
23.Txg1
Sf2#
) 21…Dxf2
22.h4
Te1+
23.Kh2
Df4+
24.g3
(24.Kh3??
Th1#
) 24…Df2+
25.Kh3
Th1+
26.Kg4
De2+
27.Kg5
f6+
28.Kf4
Dxh5
]
18…De1!
Und noch ein Opfer – wiederum offensichtlich nicht anzunehmen – aber die Krönung folgt auf dem Fuße.
19.h3
[Hier war es noch einfach, auf die Dame zu verzichten. 19.Txe1??
Txe1+
20.Sf1
Txf1#
]
19…Sxc1!!
Aber jetzt kann man doch wohl zuschlagen, oder?
20.Txe1
Txe1+
21.Kh2
Lg1+
22.Kg3
Te3+
[Es gewinnt auch 22…Se2+
23.Kf3
Txa1
24.Kxe2
Te8+
25.Kd3
Tae1
26.Sf3
g6
27.Dh4
T1e3+
28.Kc2
Te2+
29.Kb3
Txg2
30.Sxg1
Txg1
Schwarz hat für die Dame beide Türme und 2 Bauern. Sein König steht sicher. Das sollte reichen.]
23.Kg4
[23.Sf3
Se2+
24.Kh4
Lf2+
(Gut ist natürlich auch 24…Te4+
25.Dg4
(25.Kg5
Le3+
26.Kf5
Sg3#
) 25…Lf2+
26.g3
Lxg3+
27.Kg5
h6+
28.Kf5
Tae8
29.Dxe4
was sonst? 29…g6+!!
30.Kf6
Txe4
) 25.g3
Lxg3+
26.Kg5
h6+
27.Kf5
Td8
28.Dg4
Gegen Td5 mit Materialgewinn gibt es keine brauchbare Verteidigung. 28…Td5+
29.Se5
Tdxe5#
]
23…Se2
24.Sf1
[Keine Ausrede ist 24.Txg1
Tg3+
25.Kh4
(25.Kf5
g6+
) 25…g5+
; Den stärksten Widerstand leistet wohl 24.Df5
Td8
25.Tf1
(25.Txa6
g6
26.Df6
Tg3+
27.Kh4
Te8
mit der unparierbaren Drohung 28.--
Txg2
nebst 29.--
Lf2+
) 25…f6
26.Sf3
g6
27.Dc2
Td5
Und nun droht z. B. 28.--
Tg5+
29.Sxg5
Tg3+
30.Kh4
fxg5#
]
24…g6
25.Dd5
[25.Sxe3
gxh5+
26.Kf3
Lxe3
27.Kxe3
]
25…h5+
26.Kg5
[Ebenfalls nicht zu retten ist Weiß mit 26.Kh4
Lf2+
27.g3
Kg7
28.Dxa8
Txg3
29.Dxa6
(29.Sh2
Tg1#
) 29…Tg4#
]
26…Kg7!!
Der würdige Schlussakkord!! Beide schwarzen Türme sind angegriffen aber Meister Pollock leistet sich einen ruhigen Königszug, der in allen Varianten zum Matt führt.
27.Sxe3
[27.Dxa8
Te5+
28.Kh4
Lf2+
29.g3
Sf4!
deckt den Bauern h4 und droht somit das unvermeidliche Matt mit g6-g5. Außerdem droht der Springer selbst, auf g2 matt zu setzen. Weiss hätte nur noch sinnlose Damenopfer auf der 8. Reihe, um einen Zug länger zu überleben. 30.Dxa6
g5#
(oder 30…Sg2#
) ]
27…f6+
28.Kh4
Lf2+
29.g3
Lxg3#
0-1