Fuchs,Reinhart – Cholmow,Ratmir
Dresden, 1956

Die Partie sollte remis enden. Bei materieller Gleichheit hat Weiß allenfalls etwas Sorgen um den vereinzelten d-Bauern. Die Bauern beider Seiten stehen auf der Farbe des eigenen Läufers. Für eine weiße Verteidigung ist das durchaus sinnvoll. Wenn Schwarz gewinnen will, muss er seine Bauern auf schwarze Felder stellen. Er kann dann versuchen, Freibauern auf beiden Flügeln zu bilden, um den weißen Läufer zu überlasten.

43…f6! 44.Kd2
[Eine interessante Idee, die wir bereits kennen, bestand in 44.d5 Kxd5 45.Kd3 b5 (45…Le4+ 46.Kc3 b5 47.Lb6 ) 46.Lb6 Lf3 (46…g5 47.Ld8 ) 47.Ld8 Schwarz muss früher oder später f6-f5 ziehen. Danach kommen seine Bauern an diesem Flügel nicht mehr voran.]

44…Kf5
In der Partie folgte

45.Lf4
[Der richtige Plan zum Remis bestand nun in 45.Lh6! g5 (45…Kg4 46.Lg7 f5 47.Lh6 und Schwarz kommt nicht voran) 46.Lg7! Da Schwarz jetzt den König nicht nach g4 ziehen kann, kommt er nicht weiter.]

45…g5 46.Lc7 Kg4 47.Ld8 gxh4 48.gxh4 Kxh4 49.Lxf6+
Weiß hat zwar den materiellen Gleichstand erhalten. Doch nun besitzt Schwarz einen Freibauern auf der h-Linie und wird einen weiteren auf der a- oder b-Linie bilden. Angesichts dieses Abstands der Bauern ist die Überlastung des weißen Läufers absehbar.

49…Kg4 50.Ke3 Ld5 51.Le7 b5
und Weiß gab auf. Es sollte folgen:

52.Ld8
Der Läufer muss beide Brettränder im Blick halten. Es gelingt nicht, dies auf einer einzigen Diagonale zu erledigen.

52…h4 53.f3+ Kg3
[53…Lxf3?? 54.Lxh4 Ld5 55.Le7 remis]

54.Lc7+ Kg2 55.f4 h3 56.f5 a5
Da ist die erwartete Ablenkung bzw. Überlastung.

57.f6
[57.Lxa5? h2 ]

57…b4 58.Kd3 h2 59.Lxh2 Kxh2 60.Kc2 b3+ 61.Kb2 a4
Schwarz führt den König herüber und gewinnt leicht.

62.Kc3 Kg3 63.Kd3 Kf3 64.Kc3 Ke2 65.Kb2 Kd3 66.Kb1 Kc3 67.Kc1 b2+
usw. 0-1