Binder,T – Schwenkenbecher,U
Fernpartie, 1984

Die Partie entwickelte sich aus einer aktuellen Variante des offenen Spaniers, die damals nach einer WM-Partie von Karpow populär war. Allerdings hat Schwarz wohl schon einiges falsch gemacht – insbesondere die Rochade "vergessen". Die Anfangszüge liegen leider nicht mehr vor.

1.Sd4!?
Weiß bietet ein Bauernopfer. Aber genau genommen ist dies noch kein Gewinnzug, denn Schwarz konnte es ohne Schaden ablehnen.

1…Dxe5??
Er nimmt den vergifteten Bauern und gerät danach in einen tödlichen Angriff. [ Problemlos möglich war 1…Sxd4 2.Lxd4 0-0 ]

2.Da4+!
Das Schach kann ihn nicht wirklich überrascht haben. Aber man sieht nun, dass alle schwarzen Königszüge schnell verlieren würden.

2…b5
Das ist der einzige Zug, der nicht trivial verliert. Man sehe sich die verbleibenden Möglichkeiten an. [ 2…Kd8? 3.Sc6+ ; 2…Ke7?? 3.Sc6+ ; 2…Kf8? 3.Dxb4+! axb4 4.Txa8+ Ke7 5.Sc6+ Kf6 6.Sxe5 ( oder 6.Txh8 De4 7.Tc1 ) 6…Txa8 7.Sd7+ ]

3.Dxb4!!
Mit diesem recht einfach zu berechnenden Damenopfer gewinnt Weiß deutlich Material.

3…axb4
was sonst?

4.Txa8+ Kd7
[ Hier musste man einige Abweichungen beachten. 4…Ke7 5.Sc6+ Kf6 6.Sxe5 Txa8 7.Sd7+ ; 4…Sd8!? 5.Txd8+! Kxd8 6.Sc6+ ]

5.Txh8
Weiß hat beide Türme und einen Läufer für die Dame. Angesichts seiner soliden Stellung ist dies ein entscheidender Vorteil.

5…Sxd4
Auch dieser Rückgewinn erweist sich als Trugschluss.

6.Td1 b3 7.Txd4+
Und Weiß gewinnt. Mein Gegner hatte schon nach Txa8 aufgegeben. 1-0